König Ludwig II
König Ludwig II., der Märchenkönig, war der wohl bekannteste Wittelsbacher. Im Alter von 18 Jahren wurde er, nach dem Tod seines Vaters, zum König von Bayern. Sein Hauptinteresse galt unbestritten Kunst und Kultur. Er finanzierte Richard Wagners Musikdrama „Ring des Nibelungen“ und ließ ihm nach seinen Vorstellungen das Bayreuther Festspielhaus errichten. Daneben erbaute er die Königsschlösser Herrenchiemsee, Neuschwanstein und Linderhof, für die jeweils modernste Bautechniken eingesetzt wurden. Die politischen Geschäfte – sie interessierten ihn wenig – überließ Ludwig II. seinen Ministern. So sind der Krieg gegen Preußen, wie auch die Beteiligung am Deutsch-Französischen Krieg mehr den Entscheidungen seiner Berater zuzuschreiben, als ihm selbst. In der Porzellan Manufaktur Nymphenburg stand in dieser Zeit die Produktion von technischem, medizinisch-pharmazeutischem und sanitärem Porzellan im Vordergrund. Vom bayerischen Hof gab es vereinzelte Aufträge zur Ergänzung der königlichen Porzellanausstattung, die jedoch einen eher kleinen Teil der Produktion ausmachten. Im Laufe der Jahre wandte sich König Ludwig II. mehr und mehr von Öffentlichkeit und Politik ab. Am 8. Juni 1886 wurde er auf Veranlassung der Regierung wegen psychischer Unzurechnungsfähigkeit für unmündig erklärt und ertrank wenige Tage später, unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen, im Würmsee.