Albert Bäuml
Mit seinem Programm „an alte Traditionen anzuknüpfen und im modernen Stil zu erneuern“ übernahm Albert Bäuml 1888 die Manufaktur. Er rückte die vernachlässigte Sparte der Kunstporzellane wieder in den Vordergrund. Einerseits wurden die Entwürfe des 18. Jahrhunderts in einem mühevollen und aufwändigen Prozess rekonstruiert und angeboten, andererseits arbeitete er mit zeitgenössischen Künstlern zusammen. Namen wie Hermann Gradl, Adelbert Niemeyer, Hans Behrens, Theodor Kärner und Josef Wackerle stehen für sein Programm der künstlerischen Erneuerung. Voraussetzung für diese Entwicklung waren große Investitionen im gesamten technischen Bereich, wie zum Beispiel die Einrichtung der Unterglasur-Malerei, sowie die Berufung zahlreicher Fachkräfte nach Nymphenburg. 1909 wurde das Stadtgeschäft am Odeonsplatz mit einer Innenausstattung von Emanuel von Seidl eröffnet.